Hunderte kommen zur Eröffnung des „Quartier Am Stadtgarten“
Zwischen 10 und 18 Uhr wurde den Besuchern viel geboten. Die Einzelhändler des „Quartier Am Stadtgarten" lockten die Gäste mit speziellen Angeboten. Glücksräder wurden gedreht, Rabatte erwürfelt und Cocktails serviert. Für Kurzweil und allerlei Leckereien sorgten diverse Vereine. Die Johanniter-Rettungshundestaffel beeindruckte mit ihrer Vorführung. Für sportliche Angebote sorgten die Badminton- und Fußballabteilung des TuS Neuenrade. Das Cavida-Team bot Action im Mountainbike-Parcours, drei Eishockeyspieler der Iserlohn Roosters gaben Autogramme, Nachwuchs-Rennfahrer Justin Krasniqi stellte sein Kart zum Probesitzen zur Verfügung und Jumpy, das Maskottchen der Iserlohn Kangaroos, diente gerne als Fotomotiv. Den Kindern waren die Hüpfburg, eine Buttonmaschine, die Schminke und ein ganzer Fuhrpark an Bobbycars vorbehalten. Musik darf bei einem solchen Fest natürlich auch nicht fehlen. So zeigten der Musikverein Affeln, das Tambourcorps Küntrop, die Gruppe Chorpacabana und Gitarrist Frank Neuhaus ihr Können. Die Kinder der OGS der Burgschule Neuenrade zeigten das amüsante Mini-Musical „Die Affen rasen durch den Wald". Die KiKu Kunstwerkstatt stellte derweil viele Bastelarbeiten und Bilder aus, die in den Ferien entstanden waren.
Den Grillwagen betreuten Sportler des TuS Neuenrade. Der Luftsportverein Sauerland und der SV Affeln kümmerten sich um die Getränke. Die Mieter des „Service-Wohnen Mühlendorf" brutzelten frische Reibekuchen und backten Waffeln. Deftige Erbsensuppe hatten die Garbecker Reservisten dabei. Kuchen gab´s im Café Karl, das im Rahmen des Quartierfestes ebenfalls eröffnete.
Viel los war auch in der zukünftigen Wohngemeinschaft für Menschen mit Demenz. Dort stellten am Bau beteiligte Handwerksunternehmen ihr Leistungsspektrum vor. Mitarbeiter von ECO.PLAN und des evangelischen Perthes-Werkes, das die Gruppe leiten wird, zeigten den zahlreichen Interessenten Appartements und erläuterten das Wohnkonzept.
Für diese besondere Wohnform interessierte sich auch Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr. Nach einem Rundgang lobte er in seiner Rede im Atrium des Quartiers dieses „Vorbildprojekt". „Es vermittelt wohnlichen Charakter und keinen Krankenhauscharakter." Demenzerkrankte gehörten nicht an den Rand der Gesellschaft, sondern in die Mitte. Deshalb sei es richtig, dass dieses Projekt im Zentrum Neuenrades verwirklicht wurde. Der Minister betonte, dass sich heute viele noch gar nicht vorstellen könnten, wie stark sich der demografische Wandel in den kommenden Jahrzehnten auf die Gesellschaft, die Anforderungen an Arbeitsplätze und das Wohnen auswirken werde. Deshalb sei es wichtig, so Bahr, dass mehr solcher Projekte verwirklicht werden. Außerdem mahnte der Bundespolitiker an, sich frühzeitig mit den Themen Demenz und Pflege zu beschäftigen und nicht erst, wenn ein Familienmitglied pflegebedürftig wird. Jeder müsse sich die Frage stellen: „Wie wollen wir im Alter leben?"
Bürgermeister Klaus Peter Sasse würdigte die Verdienste des Bauherrn ebenfalls: „Perspektivisch ist das ein guter Tag für Neuenrade." Das Quartier Am Stadtgarten trage zur Attraktivitätssteigerung bei. „Je attraktiver eine Stadt ist, desto größer ist die Chance Ärzte hierher zu holen", wies der Erste Bürger auf den prognostizierten Ärztemangel hin. Landrat Thomas Gemke sagte: „Dieses Projekt strahlt über Neuenrade hinaus." Kommunen müssten mittlerweile mehr bieten, als „nur" Arbeitsplätze. Im „Quartier Am Stadtgarten" sieht er soziale Aspekte und Leben in der Gemeinschaft beispielhaft miteinander verknüpft. Auch Werdohls Bürgermeister Siegfried Griebsch zählte zu den Gratulanten.
Bauherrin Ruth Echterhage richtete nach der Gebäudesegnung durch Pater Matthias und Pfarrer Kuhlo-Schöneberg ihren Dank an das ECO.PLAN-Team, alle Handwerker, Fachplaner und Ingenieure: „Alle waren mit Herzblut dabei." Sie erinnerte unter anderem an zwei harte Winter und damit an deutlich erschwerte Arbeitsbedingungen. Jürgen Echterhage appellierte an alle Neuenrader, nun auch im „Quartier Am Stadtgarten" einzukaufen. Zudem habe der Komplex sicher positive Auswirkungen auf die Stadt. Die Voraussetzungen für eine belebte Innenstadt seien geschaffen.
Veröffentlicht: 12. September 2013